HOCHBILDPANORAMEN
Sie suchen den besonderen Blick?
Hochstativ-Panoramen sind für den RODEON Panoramakopf eine willkommene Abwechslung, bei der er seine Vorzüge perfekt in Szene setzen kann:
Komfortable und zuverlässige Arbeitsweise für präzise, hochauflösende, und vor allem aufsehenerregende Ergebnisse.
Ferngesteuerte präzise Bewegungsabläufe und volle Ergebniskontrolle
Der RODEON-Panoramakopf eignet sich nicht nur für präzise Panorama-Aufnahmen am Boden, sondern ist durch sein Bedienkonzept für den Hochstativ-Einsatz bestens geeignet und ein unverzichtbarer Partner für Luftbilder und die professionelle Hochstativ-Bildaufnahme.
NEU: Über WLAN oder LAN ist der RODEON Panoramakopf über Smartphone, Tablet oder Notebook voll fernsteuerbar.
Bei der Steuerung per Laptop ermöglicht die Software RODEON preview dabei außerdem eine parallele, vollständige Ergebniskontrolle vom Boden aus – vor, während und nach der Bildaufnahme in luftiger Höhe.
Anwendungsbeispiel 1:
Backstage Video: Idyllisches Hochbildpanorama der Toskana von Enrico Cinalli
Anwendungsbeispiel 2
Projektbericht zum Niederbauen-Panorama von Josef Ehrler
Der folgende Beitrag soll in einem kurzen Überblick zeigen, welche Vorbereitungen und welches Equipment für dieses Panorama erforderlich waren. Aber auch die Zielsetzung und der ganze Projektablauf sollen dabei nicht zu kurz kommen.
Wird nicht nur ein einreihiges Panorama von Hand aufgenommen, so setzt das Fotografieren eines Panoramas in der Regel eine Planung voraus. Wird ab einem Hochstativ, bei welchem die Steuerung des Panoramakopfes und die Bildkontrolle auf einem Notebook am Boden vorgenommen werden soll, dann erfordert dies eine minuziöse Planung der vorzubereitenden Tätigkeiten und der Durchführung.
Doch beginnen wir bei der Zielsetzung für das aufzunehmende Panorama. In kurzen Zügen die Schwerpunkte:
- In der Zentralschweiz soll ein typisches Berg/Tal Panorama aufgenommen werden.
- Der horizontale Bildwinkel soll 360° betragen und der vertikale Bildwinkel soll sicherstellen, dass der Himmel, die Berge und das Tal in einem vernünftigen Verhältnis dargestellt werden. Das Panorama soll grossformatig als Wandschmuck präsentiert werden können. Die Auflösung soll erlauben, das Panorama aus grosser Distanz, aber auch aus nächster Nähen (ca. 30cm / 300dpi) dem Betrachter feinste Details zeigen zu können. Das Panorama soll eine Breite von ca. 850cm und eine Höhe von ca. 150cm betragen.
- Weiter sind die gewählte Jahreszeit, die Wetterprognosen, die zu erwartende Fernsicht, der zu wählende Sonnenstand und eventuelle Hindernisse im Nahbereich von Bedeutung. Da uns der Spätsommer 2010 sehr wenige Tage für diese Aufnahmen bescherte, musste bis in den November abgewartet werden.
Zuvor ging es darum, einen günstigen Standort für das Panorama zu finden. Dazu wurden an interessanten Standorten Probepanoramen mit geringerer Auflösung aufgenommen. Dies war erforderlich, um vor den eigentlichen Aufnahmen in aller Ruhe den besten Standort evaluieren zu können. Es ging aber auch darum, am ausgewählten Standort die beste Position für das Panorama zu finden. Das ist auf einem Berg manchmal sehr schwierig. Leider ist eine Bergspitze nicht eine kleine flache Ebene auf welcher gerade nur der Fotograf, seine Helfer und die Ausrüstung Platz finden. Im Gegenteil, es ist mit im Weg stehenden Triangulationspunkten, Mobile-Antennen, aber auch mit Berggängen zu rechnen.
Der für das Panorama ausgewählte Standort war der Niederbauen im Grenzbereich zwischen den Kantonen Uri und Nidwalden in der Schweiz. Die „Bergspitze“ des Niederbauen liegt auf knapp 2000m und gewährt dem Betrachter einen spektakulären Rundblick mit imposanten Bergketten, dem Vierwaldstättersee, den beiden Mythen, dem Urnertal und im Hintergrund der grosse Bauen.
Folgend das Ergebnis des 360°-Panoramas, welches mit einer Canon EOS 5D Mark II / T/S 24mm (Festbrennweite) mit 2 Reihen à 10 Kolonnen, zur Evaluierung des Standortes aufgenommen wurde. Daraus resultierte ein genügend grosser vertikaler Bildwinkel, welcher erlaubte das Panorama noch zurechtzuschneiden.
Wie zu sehen ist, war der „sommerliche“ Himmel mit einer dicken Wolkenschicht abgedeckt. Was mich störte, war die Abdeckung des Vierwaldstättersees und des Urnertals im rechten Drittel des Panoramas durch den Berg.
Details zum Equipment
Kamera:
Aufgenommen wurde die Panoramen mit einer Canon EOS 5D Mark II, bestückt mit einem Macro-Objektiv EF 100mm f2.8L IS USM.
Panoramakopf:
Wie schon erwähnt, kam der RODEONmodular von Dr. Clauss (D) zum Einsatz. Dieser Panoramakopf ist einer von wenigen welcher es ermöglicht, präzise die horizontalen und vertikalen Positionen in einem mehrreihigen Panorama ferngesteuert anzufahren. Die für das Panorama erforderlichen horizontalen und vertikalen Positionsparameter berechnete ich mit dem vom mir programmierten Panoramarechner. Als Ausgabe liefert dieser eine Skript-Datei, welche von der RODEONmodular Steuersoftware interpretiert wird und entsprechend diesen Vorgaben den Panoramakopf automatisch steuert.
Der RODEONmodular lässt sich so programmieren, dass dieser bei einem mehrreihigen Panorama nach Beenden jeder Reihe wieder zurück auf die Startposition dreht. Dies verhindert, dass sich die Kabelverbindungen zur Kamera, Bluetooth und Live Bild am Stativ nicht aufwinden und ausgerissen werden.
Stativ:
Um das Urnertal und den Vierwaldstättersee, welche im rechten Drittel des Panoramas durch den Berg abgedeckt sind im Panorama einfangen zu können, suchte ich nach einem Stativ welches genügend hoch ausgefahren und genügend stabil sein würde. Das Manfrotto Stativ 269HDB-3U war für diesen Einsatz die ideale Lösung. Ich entschloss mich, das Panorama genau über dem Triangulationspunkt ab dem Manfrotto 269HDB-3U Hochstativ aufzunehmen. Dieses Stativ ist mit seiner möglichen Auszugslänge von etwas über 7m und seinen ca. 11Kg nicht gerade leicht, jedoch immer noch viel leichter als andere „Airview Masten“. Ich entschloss mich das Manfrotto Hochstativ auf 4m auszufahren. Dies stellte sicher, dass im rechten Drittel des Panoramas das Ende des Vierwaldstättersees und das vordere Urnertal im Panorama sichtbar waren. Weiter war das abgespannte Hochstativ genügend stabil für den ca. 4 Kg schweren RODEONmodular Panoramakopf (inkl. Kamera). Für die Ansteuerung musste das Hochstativ entsprechend verkabelt werden. Die folgenden Bilder zeigen die verwindungsfreie Vorrichtung am Hochstativ und eine Ansicht bei den Aufnahmen auf dem Berg.
Notebook:
Für die Ansteuerung des RODEONmodular kam das 9″ Notebook hp 2133 von Hewlett Packard zum Einsatz. Um auf offenem Feld auf dem Display überhaupt noch etwas sehen zu können, schützte das 15″ iCap vor der Sonneneinstrahlung. Das Notebook wurde auf einem zusätzlichen Manfrotto Stative 3205 mit Ablageplatte auf Arbeitshöhe platziert.
Akku’s:
Für die EOS 5D Mark II standen 3 Akku’s und für das Notebook 2 Akku’s zur Verfügung. Um das Notebook nicht zusätzlich durch die USB Schnittstellen zu belasten speiste ich einen USB-HUB über einen zusätzlichen Akku (4xAA). Den RODEONmodular speiste ich über ein abgesetztes Akku-Pack mit 13Ah, welches am Stativfuss platziert wurde. Standartmässig wird der RODEONmodular von einem am Panoramakopf angebrachten Akku mit 2.1Ah betrieben. Genügend Reserve schien mir hier angebracht.
Software:
Für die Steuerung des Panoramakopfes und die Überwachung der Aufnahmen (Live View) kamen folgende Programme zum Einsatz:
1. RODEONmodular Steuersoftware Version 2.7.Diese Software erlaubt es, den Panoramakopf über die zuvor erstellte Skript-
Datei horizontal und vertikal zu steuern. Auch kann der Panoramakopf die Aufnahmesequenz stoppen, einzelne Bilder
wiederholen und der Akku kann gewechselt und an gleicher Stelle wieder fortgefahren werden.
2. Bluetooth Software (BlueSoleil). Mit dieser Software wird die Verbindung zwischen der RODEONmodular Steuersoftware und
dem RODEONmodular über den Bluetooth Transceiver (Class 1 / 100M) hergestellt. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass
die Bluetooth Verbindung nicht über alles erhaben ist, wenn der Bluetooth Transceiver direkt am Notebook, 4m unterhalb
des RODEONmodular, eingesteckt wird. Deshalb habe ich den Bluetooth Transceiver über eine USB- Verbindung den Mast
hochgezogen und direkt neben die Bluetooth Empfängerantenne des RODEONmodular platziert.
3. Live View Software. Um am Stativfuss auf dem Notebook Display die aufgenommenen Aufnahmen mit verfolgen zu können,
setzte ich die Software DSLR Remote Pro von breezesys ein. Diese Software erlaubt es, Blende, Verschlusszeit, Scharfstellung
und vieles mehr abgesetzt auf dem Notebook einstellen zu können.
Endresultat
Am 5. November war es dann endlich so weit. Mit 55 kg Fotoausrüstung und Verpflegung im Gepäck machten wir uns auf den Weg zum geplanten Aufnahmeort auf dem Niederbauen. Das ganze System konnte zügig und problemlos aufgebaut werden, sodass mit dem ersten Panorama um ca. 10.00 Uhr begonnen werden konnte. Aufgenommen wurde die Panoramen mit einer Canon EOS 5D Mark II, bestückt mit einem Macro-Objektiv EF 100mm f2.8L IS USM. Wie bei Panoramen üblich wurde mit manuellen Einstellungen gearbeitet. Aus den in den dunklen und hellen Bereichen gemessenen Belichtungswerte ergab sich eine gemittelte Blendenöffnung 10 bei einer Verschlusszeit von 1/125“. Diese Belichtungswerte sollen sicherstellen, dass bildwichtige helle Bereiche nicht ausreissen und die dunklen Bereiche noch Freiraum für eine Aufhellung bieten. Bei einem Panorama möchte man ja möglichst einen grossen Schärfenbereich erzielen. Dies wird erreicht, wenn auf die hyperfokale Distanz scharf gestellt wird. Die hyperfokale Distanz ist abhängig von der Sensorgrösse (Zersteuungskreis), der eingesetzten Brennweite und des gewählten Blendenwertes. Für das Niederbauen Panorama, welches mit einem Vollformatsensor, einem Objektiv mit 100mm Brennweite und der Blendenöffnung 10 aufgenommen wurde, ergab sich eine hyperfokale Distanz von 36 Metern. Das bedeutet, dass ab der Hälfte der hyperfokalen Distanz (18m) bis unendlich (8) alles scharf abgebildet sein wird. Bei dieser Festlegung wird davon ausgegangen, dass ein Einzelbild auf max. ein A4 vergrössert und aus einer Distanz von ca. 30cm betrachtet wird. Würde auf unendlich scharf gestellt, dann ergäbe dies einen reduzierten Schärfenbereich, welcher sich ab der hyperfokalen Distanz bis unendlich ausdehnen würde.
Einen Online-Rechner für die Hyperfokale Distanz finden sie unter folgenden Links:
http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm
http://www.johnhendry.com/gadget/dofcalc.htm
Zudem steht auf meiner Web Site ein Rechner für die Berechnung der hyperfokalen Distanz und für Berechnungen von Bracketing-Reihen für die HDRI Fotografie unter dem folgenden Link zum gratis download bereit:
Ein sehr informatives Video über die Schärfentiefe und die hyperfokale Distanz finden Sie unter dem folgenden Link. Weitere Videos von Foto TV sind kostenpflichtig aber sehr lehrreich.
Print, Aufzug auf Trägerplatte, Rahmen und Montage:
Eine perfekte Arbeit, vom Print bis hin zur Montage des Panoramas, lieferte die Firma Univers GmbH Werbetechnik, in CH-6030 Ebikon in der Schweiz.
Das Panorama als Wandschmuck:
Das Niederbauen Panorama hat seinen Platz im Flugsimulator-Zentrum der Schweizer Luftwaffe in Emmen gefunden.
(Text und Bild: Josef Ehrler, www.panorama-factory.ch)
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