365 GIGAPIXEL
WELTREKORD
DER MONT BLANC WIRD ZUM
GRÖSSTEN BERG DER WELT
Der Mont Blanc wird zum größten Berg der Welt!
Nicht wie sonst üblich um die Höhe geht es; sondern um das größte Bild der Welt. Und das zeigt den Mont Blanc in seiner vollen Schönheit, mit all seinen Facetten, in 365 Gigapixel!
Es ist ein typischer Herbsttag in dem kleinen italienischen Dorf Courmayeur am Fuße des höchsten Berges Europas, dem Mont Blanc; kühl, windig, aber trocken. Die Saison steht dem Urlaubsort in diesem Jahr noch bevor, und so wirkt alles noch recht verschlafen, als gegen 8 Uhr die Sonnenstrahlen das Felsmassiv in einem gleißenden Gold-Gelb erstrahlen lassen, und sich die Gruppe um Filippo Blengini auf den Weg nach oben machen. Mit dabei sind Alessandra Bacchilega, Guido Bethaz, Roland Clauss, Matteo La Torre, und große Taschen und Koffer mit modernster Technik; Kameras, Objektive, Stative, Laptops, Speicherkarten, Solarpanels, und zwei automatische Panoramaköpfe von CLAUSS.
Auch alpine Ausrüstung, Schlafsäcke, Kleidung und Lebensmittel sind im Gepäck, denn man ist auf mehrere Tage eingestellt.
Dank der freundlichen Unterstützung von Funivie Monte Bianco, dem Betreiber der Seilbahn am Mont Blanc auf italienischer Seite, kann die Ausrüstung mit Sonderfahrten zunächst zur Basisstation Rifugio Torino, auf 3335 m. ü. NN. gebracht werden. Von hier geht es dann zu Fuß über den Miagegletscher. Es sind -10 °C und der Wind peitscht lockeren Schnee über das Eis. Circa 20 Minuten Marsch, dann erreicht die Gruppe eine kleine Felsformation; „Petit Flambeau“. Nun geht es nur noch mit Steigeisen und Sicherungsseilen voran. Ein falscher Tritt, eine Unachtsamkeit, und man würde vermutlich erst mehrere hundert Meter tiefer zum Stillstand kommen. Auf dem Gipfel der kleinen Fackel ist der perfekte Standort um einen weitreichenden Rundumblick zu haben, beginnend am „Mont Maudit“, hinweg über das gesamte Tal des „Mer de Glace“, mit dem steil aufragenden „Dent du Géant“ im Rücken und dem „Tour Ronde“ zur Linken, hin zum majestätisch thronenden, weiß eingehüllten „Mont Blanc“.
Auf einem Vermessungsstativ wird der automatische Panoramakopf RODEON piXpert montiert und nivelliert. Dieser trägt das schwere Objektiv (Canon EF 400mm F1:2.8 + EF 2x III) und die Kamera (Canon EOS 70D). Mehr als 5 Kg bringt diese Kombination auf die Waage, doch das Gewicht ist für die hochpräzisen Antriebe des Panoramakopfes kein Problem. Souverän bewegt der Panoramakopf wie ein Roboter in seine Ausgangsstellung. Circa 80’000 Einzelbilder sind geplant; eine Anzahl, die der Technik alles abverlangt. Noch weiß keiner ob das Vorhaben gelingen wird. Zu unsicher sind die Randfaktoren, insbesondere die Wetterbedingungen. Schnee, Wind, ja selbst einfache Wolken können ein großes Problem werden. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Etwa 4-6 Stunden steht die Sonne im richtigen Winkel, danach werden die Schatten in den Felshängen zu groß.
Präzise Koordinaten werden vom Notebook an den Panoramakopf
RODEON piXpert per WLAN übermittelt und blitzschnell angefahren.
Die Kamera fokussiert, es klickt, und wieder ist man dem Ziel ein Bild näher gekommen. Bis zu 4 Mal pro Sekunde löst die Kamera aus. Stück für Stück tastet sich der Panoramakopf das felsige und schneebedeckte Massiv entlang – vollautomatisch. In den Prozess einzugreifen ist jetzt nur noch im Notfall nötig.
Nun heißt es warten, hin und wieder den Fortschritt kontrollieren, und weiter warten. Filippo Blengeni hat in der Zwischenzeit eine große schwarze Plane ausgebreitet; ein handliches und tragbares Solarpanel. Insbesondere der Notebookakku erweist sich als äußerst kälteempfindlich, und benötigt bereits nach 30 Minuten dringenden Energienachschub. Auch die Kameraakkus müssen ca. aller 5’000 Bilder gewechselt werden.
Nur der Akku des piXpert hält problemlos durch; bis zum letzten Bild.
Doch nicht nur Strom ist ein Problem, auch der Speicher wird bei dieser gigantischen Anzahl Bilder schnell knapp. Das Team hatte sich im Vorfeld bereits entschieden ausschließlich im RAW-Format aufzunehmen, um den Dynamikumfang der Kamera bestmöglich nutzen zu können. Doch diese Entscheidung zieht nun einige Folgen nach sich. So muss ein Datenaufkommen von durchschnittlich 50 MB/s abgespeichert werden. Deshalb stellte der amerikanische Speicherspezialist SanDisk seine ultraschnellen und 128 GB großen Extreme Plus SDXC Karten zur Verfügung.
Nach 4,5 Stunden ist es vollbracht. Die ersten 3 von 15 Sektoren sind „im Kasten“, ca. 13’500 Bilder. Das Team baut ab. Nur das Stativ muss verbleiben, damit der Standort in den kommenden Tagen nahtlos zusammen passt. Doch das Wetter schlägt um. Tief hängende Wolken verdecken in den folgenden Tagen jede freie Sicht auf den Mont Blanc. Die Fortsetzung muss immer wieder verschoben werden. Doch dann ist es soweit. Das Wetter klart auf, es kann weiter gehen. Viele weitere Tage voller Anstrengung kostet es, bis alle Sektoren vollständig aufgenommen sind. Ein halbes Jahr Vorbereitung, ca. 100 Kg Ausrüstung, steif gefrorene Fingerspitzen, und das allgegenwärtige Bangen, dass etwas schief geht, dass das Wetter dauerhaft umschlägt oder die Technik versagt. Doch letztere hat durchgehalten, und jedes einzelne Bild von insgesamt 80’000 auf den Punkt genau eingefangen. Am Ende, nach ganzen zwei Monaten digitaler Nachbearbeitung, steht das Ergebnis fest: